Johann Baptist Sturm
Stolperstein verlegt:
Begleitet von einem fantastischen Klarinettenquartett fand am 18. Juli 2022 die Stolpersteinverlegung in der Friedrich-Ebert-Str. 1 in Gersthofen für den Widerstandskämpfer und unter den Nazis politisch verfolgten SPD Politiker Johann Baptist Sturm statt.
Johann Baptist Sturm, der sich durch sein politisches und menschliches Engagement verdient gemacht hat, wurde durch die Stolpersteinverlegung geehrt. Dies wurde durch die umfangreiche Recherche und genau erstelle Biografie von Dr. Bernhard Lehmann möglich.
Durch sein soziales Engagement war er bei der Bevölkerung sehr beliebt. Gerne übernahm er Verantwortung, stand aber selber nicht gerne im Rampenlicht. Als die Amerikaner ihn nach dem zweiten Weltkrieg fragten, ob er der erste demokratische Bürgermeister werden möchte, übernahm er ohne Zögern diese schwere und verantwortungsvolle Aufgabe.
Weit über unsere Stadt hinaus wurde Sturm ein angesehener Kommunalpolitiker und wurde einer der beliebtesten Bürgermeister im Landkreis. Er ermöglichte es nach 12 Jahren Nationalsozialismus, wieder nach demokratischen Grundsätzen politisch zu arbeiten.
Nach der von drei Schülerinnen vorgelesenen Biografie und den Grußworten des Vorsitzenden der Stolpersteininitiative Gersthofen, Dr. Bernhard Lehmann, sowie von Peter Schönfelder im Namen der Stadt, folgte das Grußwort des SPD Ortsvereins. Dennis Stolarski als dessen Vorsitzender betonte in seinen Ausführungen, dass Hans Sturms zu Hause immer die SPD gewesen sei, so sei es auch kein Wunder, „dass sein Wirken bis heute positive Auswirkungen auf uns habe.“ „Sich für die Schwachen einzusetzen, demokratisch zu handeln, solidarisch mit den Mitmenschen umzugehen und nicht aufzugeben, wenn es auch mal schwer wird, sondern für das Gute und Gerechte zu kämpfen, auch wenn einem so manche Steine in den Weg gelegt werden, sind nur ein paar der Eigenschaften, die Hans Sturm tief in unserer SPD verwurzelt hat“, so Stolarski weiter.
Die Nachkommen der Familie Sturm und der „Fachbeirat für Stolpersteine“ der Stadt Gersthofen hatten der Verlegung zugestimmt. Das von Gunter Demnig ins Leben gerufene Kunstprojekt umfasst mittlerweile mehr als 90.000 verlegte Stolpersteine in Europa.
Mit großer Freude hat die SPD Gersthofen die Patenschaft für den Stolperstein ihres langjährigen Mitglieds übernommen. Hans Sturm war zeit seines Lebens in der SPD aktiv. Sowohl vor, während, und nach dem zweiten Weltkrieg. Nie hat er seine politische Zugehörigkeit geleugnet, auch nicht unter der größten Gefahr.